Freitag, 3. Juni 2016

„ Ach, ich bin doch DEINE Freundin, E.!“


Liebe Kinder,
wir waren seit langer Zeit der Eingewöhnung wieder in unserem Kindergarten und ich möchte Euch von diesem Vormittag der vergangenen Tage erzählen.
Ihr wart schon ganz vorfreudig und konntet es gar kaum erwarten, dass sich das Tor zum Krippengarten öffnet.  Uns begrüßte gleich ein kleiner Trupp von Kindern und die Gesprächigste fragte ich nach ihrem Namen … mit etwas Ohrenspitzen verstand ich  „Celina“. Ich stellte Euch alle miteinander vor und schnell fanden sich zwei Augenpaare. Celina fragte dich, liebe A., ob Du mit ihr in den Morgenkreis kommen würdest. Und Du warst voller Freude dabei und ich sagte zu den anderen Kids, wir kommen mit oder? Aber die Stimmung kippte mit dem Moment, als sich Celina und  A. an die Hände nahmen und J. hinter den Mädchen zum Morgenkreis lief. Ich nahm mir etwas Zeit für Trost und ermunternde Worte für Dich, liebe E.. Ich konnte gut verstehen, warum es Dich so traurig gemacht hat, dass Deine Freundin, die immer den Alltag mit Dir teilt und die Du auch „MEINE Freundin“ nennst und sie mit „Ich hab Dich lieb!“ beschenkst, plötzlich auch noch andere Spielkameraden spannend fand. Dein Schmerz überwältigte Dich und Du zogst Dich erst einmal auf den Kletterturm zurück und beobachtetest das Geschehen aus der Ferne.  In der Zeit des Morgenkreises setzte ich mich zu Dir und  wir sprachen  miteinander, dass es viele unterschiedliche Menschen gibt und auch jeder das Bedürfnis  und das Recht hat, sich anderen zu zuwenden, ohne sich dem anderen vom Herzen her abzuwenden.  Denn die Zuneigung und Liebe zueinander kann dadurch nicht weniger werden … nur bunter. Auch wenn Dich meine Worte in diesem Moment nicht erreichen konnten, bin ich mir sicher, dass dies die ersten Schritte für einen lebenslangen Lernprozess waren. Wir alle lernen ein Leben lang : ).
Nach dem Morgenkreis wurde noch gepicknickt und gespielt. J. liebte, wie immer seine Schubkarre hinter sich herzuziehen und heftet sich an die Fersen von E.. Und A. bemerkte schnell, das sie zwischen dem Spiel mit ihrer neuen Spielgefährtin und ihrer „alten“ Freundin hin und hergerissen war. 

Ihr Lieben, 
wie Ihr seht beginnt sich die Gefühlswelt Eurer Kinder zu entwickeln. Sie lernen ihre eigenen Strategien zu entwickeln und orientieren sich auch an uns als ihren unterschiedlichen Vorbildern.
Am Nachmittag war E. immer noch traurig und bekam keinen Bissen vor Kummer runter … da versuchte sie ihre Freundin zu trösten und bezauberte sie mit den Worten 

                   „ Ach, ich bin doch DEINE Freundin, E.!“





















































































Ich wünsche Euch allen ein Wochenende mit trockenen Füßen und guten Gedanken im Herzen.
Alles Liebe Eure Tamu Silke.


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