So, liebe Eltern
unsere Suche ist belohnt wurden - wir haben unsere Ersatz - Tagesmutti gefunden! Sie ist für die Kinder da, wenn ich es nicht sein kann. Es ist neben der Absicherung, dass alle Eltern sorgenfrei Ihrer Arbeit nachgehen können, auch eine schöne Erfahrung für die Kinder, dass jeder Mensch seine "eigene Farbe" hat und das Leben wunderschön bunt ist.
Damit Ihr Euch ein Bild von ihr machen könnt und etwas zu ihrer Person erfahrt, stelle ich Euch ihre Kurzkonzeption hier ein. Viel Spaß beim Stöbern!
Auszug aus meiner Konzeption: mein Ansatz im Austausch mit dem Bildungsplan
Die stärkste Aussage liegt
für mich in der Originalität eines jeden Lebens.
Die Einzigartigkeit eines
jeden Kindes nehme ich deutlich wahr: Du bist Du – Du bist, wie Du bist.
Kinder bringen alles mit; der Bildungsplan formuliert, dass wir „vom
kompetenten Kind ausgehen“ können und müssen.
Ebenso finde ich meinen
Ansatz, dass Kinder selbst bestimmt entscheiden, womit sie gerade spielen
wollen = was sie lernen wollen im Bildungsplan: ich nehme wahr, von welchen
Handlungen die Kinder fasziniert sind, worauf sie sich konzentrieren, welche
Angebote sie annehmen und welche sie unbeachtet lassen. Ich sehe was sie sich
zutrauen, wo sie sich auf die Suche begeben und welche Dinge, Zusammenhänge
oder Tiere sie entdecken. Dort kann ich mit ihnen staunen, verweilen,
weiterforschen, ihnen einen Vorschlag machen oder ihre Gegenwärtigkeit
aushalten und mich abwartend still verhalten. Das heißt, ich traue den Kindern
auch zu, dass sie sich äußern, wenn sie konkrete Interaktion mit mir möchten.
Das spricht der Bildungsplan
ebenso an: wir sollen „keine vorschnellen Lösungen“ anbieten. Aus meiner ersten
Konzeption möchte ich diese Sicht noch weiterführen: nicht nur „hilf mir, es
selbst zu tun“, sondern: Hilf mir erst,
wenn ich dich dazu auffordere.
Das Bedürfnis nach
entwicklungsgerechten und individuellen Erfahrungen respektiere ich gern: den Satz „Das kannst du
noch nicht“ fand ich schon vor 27 Jahren als ich Mutter unpassend, weil mir
durch meine Prägung näher lag und viel mehr einleuchtete: „Schau hier kannst
du…“ oder „Willst du das ausprobieren?“
Dass wir Menschen deutlich
besser lernen, was wir erleben, anfassen, selbst durchführen wird am kleinen
Menschen sehr anschaulich. Den Kindern dazu Raum und Sicherheit geben ist meine
vorrangige Aufgabe.
Und dabei sie in ihrer ihnen
eigenen Besonderheit sehen und zu verstehen
suchen, nicht im althergebrachten Deuten, Nachfragen statt Bewerten, das ist alltäglich nötig und das größte
Wunder: ich ahne, wer du bist.
Das ist meine große
Herausforderung: ich lerne, das Kind zu „lesen“ – was braucht es.
Ich gebe beständige
Strukturen vor und erkläre Abläufe und gebe somit einen sicheren Rahmen,
innerhalb dessen die Kinder ihrem Drang nach immer neuen Erkundungen in ihrem
Maß nachgehen. Für manche Kinder kann neu auch heißen: sitzt die Schnecke heute
noch da, wo sie gestern saß? Stehen die Bobbycars an Ort und Stelle, auch wenn
Schnee darüber liegt? Wie klingt das Klangspiel von gestern heute?
Oben genannte Kinder bringen alles mit möchte ich
beschreiben mit ihrer typischen Eigenart, dass sie immer ganz präsent, nie nur
halb da sind, am jeweiligen Ort und im derzeitigen Augenblick. Sie sind noch
heil in ihrer Ganzheit und so meine Lehrer. Ich versäumte also Wesentliches,
nähme ich sie nicht als Geschenk an mich wahr. Sie inspirieren mich. Leben
entfaltet sich also nie nur in und um sie - die Kinder - sondern ineinander
greifend auch um mich und in mir. Wir entwickeln sozusagen unsere sozialen
Kompetenzen nicht in einer Einbahnstraße, sondern vielschichtig im Hin und Her.
Äußerst anders ist ihre Art
(noch), die Bereiche des Lebens homogen zu leben: wenn sie wach sind lernen sie. Alles was Kinder tun ist
ein Spielen. Ihr Spielen hat die
Wichtigkeit von Arbeit für sie.
Wir Erwachsenen trennen
Arbeit vom Spiel. Und eine Weiterbildung (Lernen) ist oft ein Muss, und nicht
Spiel oder Leben. Diese „Trennung ist künstlich“, beschreibt der Bildungsplan
sehr treffend.
Dass Kinder genau diese
Trennungen (noch) nicht vollziehen, fasziniert mich so:
Sie sind voller Lust auf das
Ausprobieren, sie entdecken und wiederholen und so spielen und lernen sie ganz
nebenbei und doch ganz hauptsächlich und sind dabei ganz anwesend. Weil sie
diese Herausforderungen so annehmen, sind die Tage für sie anstrengend,
vergleichbar mit unseren Arbeitstagen.
Ihr Leben ist zu jedem
Zeitpunkt voll mit Aufnehmen des Geschehens, (wir Erwachsenen nennen es Lernen,
ich glaube Kinder würden ein weniger gebeuteltes Wort wählen) weil sie
aufmerksam sind, nicht weil sie müssen, sondern weil sie (noch) ganz bei sich
sind.
Zuletzt möchte ich noch auf
das wichtigste Mittel der Tagespflege eingehen: die Tagespflegeperson. Nicht
nur ihr Wissen oder Können, ebenso ihr Sein, das ICH eben, erlebe ich als
essentiell.
Ich denke, mein Umgang mit
den Kindern ist nur so gut, wie mein Umgang mit mir selbst. Meine Selbstfürsorge
bekommt eine neue Wichtigkeit und die Reflektion meiner Tätigkeit ist
unerlässlich geworden. Meine persönlichen Fähigkeiten in den Beziehungen zu den
Kindern und deren Eltern zu erweitern, ist Teil meines Alltags.
Umso mehr freue ich mich auf
die Zusammenarbeit mit Ihren Tagesmüttern, verehrte Eltern. Und auf Sie, als
die Experten Ihrer Kinder bin ich gespannt und danke Ihnen für Ihren Vorschuss
an Vertrauen.
Herzlich willkommen in der
Ersatztagespflegestelle.
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