Sonntag, 14. Juni 2015

Unser Ersatz- Tagesmutti in Striesen

So, liebe Eltern
unsere Suche ist belohnt wurden - wir haben unsere Ersatz - Tagesmutti gefunden! Sie ist für die Kinder da, wenn ich es nicht sein kann. Es ist neben der Absicherung, dass alle Eltern sorgenfrei Ihrer Arbeit nachgehen können, auch eine schöne Erfahrung für die Kinder, dass jeder Mensch seine "eigene Farbe" hat und das Leben wunderschön bunt ist.
Damit Ihr Euch ein Bild von ihr machen könnt und etwas zu ihrer Person erfahrt, stelle ich Euch ihre Kurzkonzeption hier ein. Viel Spaß beim Stöbern!







Auszug aus meiner Konzeption: mein Ansatz im Austausch mit dem Bildungsplan

Die stärkste Aussage liegt für mich in der Originalität eines jeden Lebens.
Die Einzigartigkeit eines jeden Kindes nehme ich deutlich wahr: Du bist Du – Du bist, wie Du bist.
Kinder bringen alles mit; der Bildungsplan formuliert, dass wir „vom kompetenten Kind ausgehen“ können und müssen.

Ebenso finde ich meinen Ansatz, dass Kinder selbst bestimmt entscheiden, womit sie gerade spielen wollen = was sie lernen wollen im Bildungsplan: ich nehme wahr, von welchen Handlungen die Kinder fasziniert sind, worauf sie sich konzentrieren, welche Angebote sie annehmen und welche sie unbeachtet lassen. Ich sehe was sie sich zutrauen, wo sie sich auf die Suche begeben und welche Dinge, Zusammenhänge oder Tiere sie entdecken. Dort kann ich mit ihnen staunen, verweilen, weiterforschen, ihnen einen Vorschlag machen oder ihre Gegenwärtigkeit aushalten und mich abwartend still verhalten. Das heißt, ich traue den Kindern auch zu, dass sie sich äußern, wenn sie konkrete Interaktion mit mir möchten.
Das spricht der Bildungsplan ebenso an: wir sollen „keine vorschnellen Lösungen“ anbieten. Aus meiner ersten Konzeption möchte ich diese Sicht noch weiterführen: nicht nur „hilf mir, es selbst zu tun“, sondern: Hilf mir erst, wenn ich dich dazu auffordere.
Das Bedürfnis nach entwicklungsgerechten und individuellen Erfahrungen  respektiere ich gern: den Satz „Das kannst du noch nicht“ fand ich schon vor 27 Jahren als ich Mutter unpassend, weil mir durch meine Prägung näher lag und viel mehr einleuchtete: „Schau hier kannst du…“ oder „Willst du das ausprobieren?“
Dass wir Menschen deutlich besser lernen, was wir erleben, anfassen, selbst durchführen wird am kleinen Menschen sehr anschaulich. Den Kindern dazu Raum und Sicherheit geben ist meine vorrangige Aufgabe.
Und dabei sie in ihrer ihnen eigenen Besonderheit sehen und zu verstehen suchen, nicht im althergebrachten Deuten, Nachfragen statt Bewerten, das ist alltäglich nötig und das größte Wunder: ich ahne, wer du bist.
Das ist meine große Herausforderung: ich lerne, das Kind zu „lesen“ – was braucht es.

Ich gebe beständige Strukturen vor und erkläre Abläufe und gebe somit einen sicheren Rahmen, innerhalb dessen die Kinder ihrem Drang nach immer neuen Erkundungen in ihrem Maß nachgehen. Für manche Kinder kann neu auch heißen: sitzt die Schnecke heute noch da, wo sie gestern saß? Stehen die Bobbycars an Ort und Stelle, auch wenn Schnee darüber liegt? Wie klingt das Klangspiel von gestern heute?

Oben genannte Kinder bringen alles mit möchte ich beschreiben mit ihrer typischen Eigenart, dass sie immer ganz präsent, nie nur halb da sind, am jeweiligen Ort und im derzeitigen Augenblick. Sie sind noch heil in ihrer Ganzheit und so meine Lehrer. Ich versäumte also Wesentliches, nähme ich sie nicht als Geschenk an mich wahr. Sie inspirieren mich. Leben entfaltet sich also nie nur in und um sie - die Kinder - sondern ineinander greifend auch um mich und in mir. Wir entwickeln sozusagen unsere sozialen Kompetenzen nicht in einer Einbahnstraße, sondern vielschichtig im Hin und Her.
Äußerst anders ist ihre Art (noch), die Bereiche des Lebens homogen zu leben: wenn sie wach sind lernen sie. Alles was Kinder tun ist ein Spielen. Ihr Spielen hat die Wichtigkeit von Arbeit für sie.
Wir Erwachsenen trennen Arbeit vom Spiel. Und eine Weiterbildung (Lernen) ist oft ein Muss, und nicht Spiel oder Leben. Diese „Trennung ist künstlich“, beschreibt der Bildungsplan sehr treffend.
Dass Kinder genau diese Trennungen (noch) nicht vollziehen, fasziniert mich so:
Sie sind voller Lust auf das Ausprobieren, sie entdecken und wiederholen und so spielen und lernen sie ganz nebenbei und doch ganz hauptsächlich und sind dabei ganz anwesend. Weil sie diese Herausforderungen so annehmen, sind die Tage für sie anstrengend, vergleichbar mit unseren Arbeitstagen.
Ihr Leben ist zu jedem Zeitpunkt voll mit Aufnehmen des Geschehens, (wir Erwachsenen nennen es Lernen, ich glaube Kinder würden ein weniger gebeuteltes Wort wählen) weil sie aufmerksam sind, nicht weil sie müssen, sondern weil sie (noch) ganz bei sich sind.

Zuletzt möchte ich noch auf das wichtigste Mittel der Tagespflege eingehen: die Tagespflegeperson. Nicht nur ihr Wissen oder Können, ebenso ihr Sein, das ICH eben, erlebe ich als essentiell.
Ich denke, mein Umgang mit den Kindern ist nur so gut, wie mein Umgang mit mir selbst. Meine Selbstfürsorge bekommt eine neue Wichtigkeit und die Reflektion meiner Tätigkeit ist unerlässlich geworden. Meine persönlichen Fähigkeiten in den Beziehungen zu den Kindern und deren Eltern zu erweitern, ist Teil meines Alltags.
Umso mehr freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihren Tagesmüttern, verehrte Eltern. Und auf Sie, als die Experten Ihrer Kinder bin ich gespannt und danke Ihnen für Ihren Vorschuss an Vertrauen.
Herzlich willkommen in der Ersatztagespflegestelle.


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